In der Welt zu Hause – von Michigan nach Kasachstan

Montag, 21.11.2022

Melanie E. Bednar, Weltkärntnerin aus Klagenfurt in Almaty/ Kasachstan, Strategic Demand Director beim Nahrungsmittelkonzern Mars.  

Alles begann in Klagenfurt. Kärntens Landeshauptstadt ist nicht nur mein Geburtsort, hier an der Alpen-Adria-Universität bekam ich auch das "Rüstzeug" für meine beruflichen Tätigkeiten im Ausland. 

An der Alpen-Adria-Universität absolvierte ich mein Doktoratsstudium der Angewandten Betriebswirtschaft. Und an diese schöne Studienzeit blicke ich heute noch sehr gerne zurück. 

Beste Erinnerung an die Alpen-Adria-Universität Klagenfurt

An der Uni war ich als Studienassistentin aktiv und auch in der Studienvertretung der ÖH tätig. In dieser Rolle konnte ich das Curriculum für den Bachelor Angewandte Betriebswirtschaft mitentwickeln, mit ProfessorInnen auf einer ganz anderen Ebene außerhalb der Hörsäle agieren und für die Interessen der KommilitonInnen eintreten. 

Ich bin mir sicher, dass all diese positiven und bereichernden Tätigkeiten und Erfahrungen meiner Studienzeit mich bestens auf meinen Berufsweg und schlussendlich auf meine heutige Position im Nahrungsmittelkonzern Mars vorbereitet haben.

Gastprofessur und Forschungsaufenthalt an der University of Michigan
Von meinem damaligen Professor Kurt Matzler an der AAU ermutigt, erfolgte vor zwölf Jahren der erste Schritt ins Ausland und dieser gleich nach Übersee – in die USA.

Aus einem Semester als Mitarbeiterin in einem wissenschaftlichen Projekt an der University of Michigan resultierte die Einladung von Richard Bagozzi, dort ein Jahr lang als Gastprofessorin zu unterrichten. Daraus wurden dann insgesamt dreieinhalb Jahre Forschungsaufenthalt auf dem Gebiet „Consumer Behaviour and Brand Management“ an der University of Michigan. 

Unterschiedliche Bildungssysteme

Wichtig dabei war mir nicht nur, dass ich erste Auslandserfahrungen sammeln konnte, sondern weit mehr: Der Aufenthalt in Michigan ermöglichte mir Einblicke in das amerikanische Bildungssystem. Dadurch bekam ich einen völlig neuen Blick für das österreichische Bildungssystem.

An österreichischen Universitäten wird Selbstständigkeit gelehrt - darauf ist das gesamte System ausgelegt. In den USA ähnelt es einer Weiterführung der Schulzeit. Studierende erhalten von Woche zu Woche Aufgaben, wodurch sie zwar nah am Thema sind, sie eignen sich aber weniger das selbstständige Lernen und Priorisieren von Aufgaben an. Das ist schade. In Österreich sind Studenten gefordert, ihre Zeit und Arbeitsleistung selbst einzuteilen. 

Von Amerika über Italien nach Belgien
Nach der Zeit in den USA ging es für mich weiter an die Università di Bologna. Allerdings erkannte ich bald, dass ich mich beruflich verändern wollte. Aber in welche Richtung? 

Hier spielte der Zufall mit: Ein Freund von mir - ein Professor an der University of Harvard – war zu diesem Zeitpunkt in ein Projekt mit Mars involviert und empfahl mir, mich auf eine offene Stelle zu bewerben, die für mich passend wäre. Gesagt, getan – meine Bewerbung war erfolgreich und bald schon übersiedelte ich nach Brüssel, um dort als „Global Consumer and Market Insights Managerin“ bei Mars zu beginnen.

Job beim Weltkonzern Mars 

Zu meinen Aufgaben zählte die Optimierung von Medienplänen basierend auf der gemessenen Werbungseffektivität, sowie die Beratung der MarketingdirektorInnen an den weltweiten Unternehmensstandorten, u. a. in den USA, Deutschland, Frankreich, UK, Russland, China und Australien. 

Zwei Jahre später gründete und leitete ich das „Global Center of Expertise for Creative Excellence“ im Unternehmen Mars. In Zusammenarbeit mit Kreativagenturen, globalen MedienpartnerInnen, ExpertInnen für Neurowissenschaften sowie Marktforschungs- und akademischen Einrichtungen, unterstützte ich Marketingverantwortliche mit faktenbasierten Erkenntnissen bei der Entwicklung von Best-in-Class-Werbung, die das Wachstum der Unternehmensmarken erfolgreich förderten.

Zwei Höhepunkte in diesem spannenden wie herausfordernden Job waren die Verankerung und der Einsatz von Neurowissenschaften bei Mars, sowie die Leitung eines globalen Unternehmensprojekts zur Optimierung der mobilen Werbung. 

Seit zwei Jahren in Almaty/Kasachstan
Nach einem Stopp in Straßburg, wo ich zwei Jahre für den französischen Markt zuständig war, und unter anderem die Category Strategy für Kaugummi entwickelte, ging es weiter nach Almaty in Kasachstan. Als Strategic Demand Director für Zentraleurasien, Weißrussland und die Türkei bin ich nun für zwölf Länder zuständig und leite derzeit das Strategic-Demand-Team mit über 30 MitarbeiterInnen in den abwechslungsreichen Feldern Category Leadership, Marken-Marketing, Einzelhandelsmarketing und Strategic Revenue Management. 

Die zwei Jahre in Almaty sind nun fast vorbei. Mal sehen, was als nächstes kommt…!

 

Ähnliche Beiträge: