„Working from Home“ forcieren: Von Kärnten aus international arbeiten!

Freitag, 26.08.2022

Richard Koscher, Weltkärntner aus Klagenfurt im Silicon Valley, San Francisco

Eine der meistgestellten Fragen, die ich in den letzten 22 Jahren bekommen habe (seit ich in Amerika lebe) ist, ob ich mir denn vorstellen kann, wieder zurück nach Kärnten zu kommen.  

Dazu muss ich eingangs sagen, dass ich das Land, in dem ich aufgewachsen bin und meine ersten 20 Lebensjahre gelebt habe, absolut liebe! Also: ja, aber unter gewissen Voraussetzungen!

Trotz toller Vereine wie dem Verein der WELTKÄRNTNER lässt unsere Politik meiner Meinung nach mit „Zukunftsdenken“ zu wünschen übrig. Die Ansätze sind schon die Richtigen. Wie kann man Fachkräfte, die auf der ganzen Welt gelebt und gearbeitet haben, wieder in eine Kärntner Wirtschaft integrieren und aus deren Wissen vielleicht sogar neues Know-How in, und für Kärnten umsetzen. Das ist grundlegend nicht falsch. 

Wo es aber hakt sind folgende Punkte:
Jemand, der beispielsweise für Google, Facebook oder Apple gearbeitet hat, oder sich jenseits der $ 250,000 Einkommensgrenze bewegt, wird sich relativ schwer tun, in Kärnten eine echte Herausforderung und die dazugehörige Bezahlung zu finden. Da können die herrlichen Berge, die grünen Wiesen und die smaragdblauen Seen noch so charmant sein.

Neue Ideen sind gefragt

Also gehören neue Ideen her. 

Die Pandemie, so schrecklich sie auch war/ist, hat einigen Menschen einen riesigen Vorteil gebracht. Das WFH „Working from home” - das von zu Hause aus arbeiten ist auf jeden Fall im Silicon Valley angekommen! Der Salesforce Tower ist halb leer und jede Menge große und kleine Tech-Firmen haben komplett auf „Remote only” umgeschalten. Da lege ich mich heute fest - das wird auch so bleiben. 

Leute mit hochbezahlten Jobs nach Kärnten bringen

Ein Vorschlag wäre also: Statt dass man versucht, Fachkräfte in eine Struktur einzubinden, die vielleicht nicht sehr anspruchsvoll ist, könnte man Fachkräfte durch verschiede „Ambitionen” nach Kärnten bringen und ihre aktuell gut bezahlten Jobs hier weiter ausüben lassen. Eben mittels „Working from home“.

Hier müssten die Politik und auch die Finanzinstitute schnell umdenken und „Pakete“ zusammenstellen, die attraktiv sind und essentielle Fragen ganz einfach beantworten. 

Wie zum Beispiel:

  • Wie sieht die Versteuerung aus?
  • Kann man Hauskredite trotzdem beziehen, obwohl man noch im Ausland angestellt ist?
  • Wie sieht es mit der Pensionsvorsorge aus?
  • u.s.w.

Leute mit hochbezahlten Jobs ins Land zu bringen, würde sicher mehr Geld in die lokale Wirtschaft pumpen als Fachkräfte hier mit Kärntner Gehältern anzustellen!

Nimmt man als Beispiel Italien: Grundstücke werden um 1 Euro angeboten (mit gewissen Voraussetzungen natürlich, wie zB: Minimum an Investition, Aufenthaltsdauer u.s.w.). Aber so werden aus kleinen, verschlafenen oder zum Teil totgesagten Gemeinden wieder blühende Orte.

Vielleicht kann sich hier ja auch unsere Politik etwas ausdenken. Ob das in Kärnten so unbürokratisch funktioniert? Wenn nicht, dann komme ich vielleicht doch erst in meiner Pension wieder nach Hause. - Vielleicht. 

Mein Steckbrief: 
Richard Koscher, San Francisco Bay Area seit 1999 (dot.com rush)

War 2000 bei den X-Games in San Francisco für ESPN als Media Liaison. Produzierte für ESPN Vlogs und Blogs bevor dies überhaupt ein Begriff war. Bin selber 1997-2000 für Team Österreich im Skysurfen bei World und European Championships gestartet.

2000-2002 habe ich bei CMP Media Web Techniques / New Architect und die Game Developer Conference (27,000 Attendees) redesigned.

2003-2007 habe ich zwei San Francisco Bay Area Magazines (110 Degree / 65 Degree) herausgegeben. Beide gibt es heute nach 22 Jahren immer noch.

2007 arbeitete ich für mehrere Jahre als Art Director für George Lucas (Star Wars) auf der Skywalker Ranch; habe unter anderem auch den Webby Award 2009 gewonnen. Habe direkt mit George bei film/photo shoots zusammengearbeitet.

2011 zum ersten Axel Springer Entrepreneur Bewerb von USA nach Berlin eingeladen! (Einziger aus USA, Top 50 von über 500 pitches) Idee "Alternative Sports App" wurde später von RedBull (Hannes Harborth) in L.A. weiter verfolgt.  

Zwischen 2007 und 2022 habe ich bei fünf Firmen brand refresh / rebrands geleitet und creative directed.

Habe bei insgesamt fünf verschiedenen San Francisco based Tech Firmen als Creative Director gearbeitet und große global Creative Teams geleitet (incl. APAC / EMEA/ LATAM).

In 22 Jahren über 30+ Design Awards gewonnen, darunter Webby, Maggie, Telly und American Graphic Design Awards.
Von 2014 bis 2022 habe ich fünf Kurzfilme (Brand Awareness) directed und produziert unter anderem Live-Action, Stop-Motion und full frame by frame animated versions. Zu sehen unter https://www.richardkoscher.com/shortfilms

Unser neuester animierter Kurzfilm (Neo4j - Graph your Story) hat sich bei den österreichischen Film festivals als semi finalist nominiert. Neben dem österreichischen Film Festival sind wir nun auch für das Portland Film Festival ausgewählt!

 

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