„Regionale Innovations-Ökosysteme und ihre Bedeutung für Kärnten“
Verein WELTKÄRNTNER
Am Dienstag, den 6. Mai 2025 luden der Verein WELTKÄRNTNER, die Initiative für für Intelligente Innovation I3 und die Fachhochschule Kärnten zu einer Veranstaltung in die Innovationswerkstatt der FH Kärnten am Campus Villach.
Der Leiter des WELTKÄRNTNER-Themennetzwerks „IT & Innovation“, Marco Kogler, hielt einen Impulsvortrag zum Thema „Regionale Innovations-Ökosysteme und ihre Bedeutung für Kärnten“; im Anschluss gab es einen Workshop, sowie eine Podiumsdiskussion mit Stakeholdern aus Kärnten.
Das WELTKÄRNTNER-Themennetzwerk „IT & Innovation“ wurde im vergangenen Jahr gegründet (Leitung: Marco Kogler/ London, Peter Bittner/ Schweiz) und soll vor allem als Think Tank innerhalb des WELTKÄRNTNER-Netzwerkes unterstützen, den internationalen Austausch von Wissen und Expertise forcieren und den Blick auf Kärnten richten, also für Kärnten nutzbar sein.
Mittlerweile gab es vier online-Meetings mit Weltkärntner:innen zu thematischen Schwerpunkten: „Innovationregion Kärnten“, „Innovations-Ökosysteme – Strategische Kollaboration für nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit“, sowie „Regionale Innovations-Ökosysteme“.
Mit der nunmehr ersten „realen“ Veranstaltung in Kärnten ist es gelungen, neben Weltkärntner:innen auch Stakeholder aus Kärnten an einen Tisch zu bringen.
Impulsvortrag „Regionale Innovations-Ökosysteme und ihre Bedeutung für Kärnten“
Marco Kogler ist Co-Founder & Managing Partner der FuzeQube Group in London und unterstützt in dieser Funktion Regionen, Unternehmen und öffentliche Institutionen dabei, innovationsfördernde Strukturen zu schaffen, Partnerschaften wirkungsvoll zu gestalten und langfristige Innovationskraft systematisch zu entwickeln. Der Weltkärntner ist international tätiger Experte für kollaborative Innovation und den Aufbau strategischer Innovations-Ökosysteme. Als Gastdozent an der London School of Economics and Political Science (LSE) verbindet er wissenschaftliche Perspektiven mit praktischer Umsetzung.
In seinem Impulsvortrag „Regionale Innovations-Ökosysteme und ihre Bedeutung für Kärnten“ beleuchtete er, wie gut orchestrierte regionale Innovations-Ökosysteme zum echten Innovationstreiber werden können und welche konkrete Bedeutung strategische Kollaboration für die Zukunftsfähigkeit von Regionen und für eine nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit hat.
Die Basis: Zusammenarbeit von Industrie, Wissenschaft und dem öffentlichen Sektor
Die großen Herausforderungen unserer Zeit in Wirtschaft und Gesellschaft sind komplex, vernetzt und global. Um diese Herausforderungen bewältigen zu können, ist es notwendig, „an einem Strang zu ziehen“, also gemeinsam agieren, um regionale Zielsetzungen wirksam und nachhaltig umzusetzen.
Die Basis jeder regionalen Innovationsstrategie ist das Zusammenspiel von Industrie, Wissenschaft und dem öffentlichen Sektor. Alle Akteure müssen ein gemeinsames Ziel verfolgen und Synergien nutzen um gemeinsam Mehrwert für die Region zu schaffen.
Zusammenarbeit trotz Wettbewerb: Einzelne Akteure aus Industrie, Wissenschaft/ Hochschule und Politik, die mitunter auch konkurrieren, sollten im Sinne eines erfolgreichen Ganzen gemeinsam arbeiten und damit beginnen, miteinander systematisch Innovation zu gestalten.
Koordination und Steuerung aller Akteure ist erforderlich
Wie gelingt es? In einem erfolgreichen Ökosystem muss es die Rolle eines Orchestrators geben. Jemanden, der federführend für die Koordination und Steuerung aller Akteure zuständig ist, der die Industrie, Wissenschaft und den öffentlichen Sektor strategisch vernetzt. Es muss Vertrauen und gemeinsame Visionen geben, strukturelle Schnittstellen und die Rollenklärung. Der Orchestrator hat die Kompetenz, einzelne Individuen an einen Tisch zusammen zu bringen und die Sache kontinuierlich voranzutreiben.
Ein großer Benefit eines gut orchestrierten Ökosystems: Es zieht automatisch Talente, Investitionen und neue Akteure an.
Ein Beispiel für ein erfolgreiches Innovationsökosystem ist etwa Medicon Valley in Skandinavien: über Ländergrenzen hinweg orchestriert, gemeinsame Vision, strukturierte Programme, Kooperation von Wissenschaft, Wirtschaft & Staat mit großer Wirkung. Außerdem:Silicon Valley(Cluster von Unternehmen, Universitäten und Kapitalgebern),Shenzhen (Produktionsökosystem mit hoher Anpassungsfähigkeit),Healthtech Nordics (erfolgreiche Verknüpfung von Forschung und Wirtschaft),DeepTech München.
Die wichtigsten Prinzipien für erfolgreiche Innovationsökosysteme:
- Architektur statt Zufall, strukturierte Rahmenbedingungen – keine Ad-hoc-Projekte
- Orchestrierung – gezielte, aktive Steuerung statt loser Netzwerke
- Geteilte Vision – gemeinsame Verantwortung und ein starkes Zukunftsbild
- Kooperationsfähigkeit – Plattformen & Intermediäre, die Sektoren verbinden
- Anreiz-Alignment – Motivation durch geteilten Mehrwert – fair und strategisch
- Governance – transparente Prozesse & klare Rollenverteilung
- Lernfähigkeit & Offenheit – anpassungsfähig, vernetzt und entwicklungsorientiert
Vernetzung mit Stakeholdern aus Kärnten
Nach dem Impulsvortrag gab es im Workshop die Möglichkeit für Austausch mit den Teilnehmer:innen, danach wurde am Podium mit Kärntner Stakeholdern diskutiert.
Mit dabei: Erich Hartlieb, Fachhochschule Kärnten, Martin Kompan, Obmann Initiative für Intelligente Innovation I3, Christian Tautschnig, Vorstandsmitglied Verein WELTKÄRNTNER und Geschäftsführer STREAMDIVER GmbH, Oliver Kathol, Leitung Forschung, Technologie & Innovation/ BABEG, Herwig Draxler, Stabsstelle Wirtschaftspolitik/ WKK, Hans Jörg Peyha, Leitung Forschung/ Technologie/ KWF, Jürgen Kopeinig, Geschäftsführer Build! Gründerzentrum. Moderation: Martin Maitz, FH Kärnten.
Diskussion mit vielen Themen
Ein zentrales Thema in der Diskussion, das aktuell viele Menschen bewegt, sind die Herausforderungen, die mit der Koralmbahn, die „in beide Richtungen fährt“, einhergehen. Die sich auftuenden Chancen müssten genutzt werden, der Raum sollte tatsächlich als ein „Gesamtwirtschaftsraum“ wahrgenommen werden.
Außerdem in der Diskussion thematisiert: Viele „Top-Herzeigeprojekte“ aus Kärnten, Weltmarktführer in Kärnten, F& E – Einrichtungen - Kärnten habe sehr viel großes vorzuweisen – ein Potenzial in Kärnten ohne Ende. Man müsse das Vorhandene noch effizienter nutzen, es bedarf ganzheitlicher Überlegungen, Menschen verstärkt zusammenzubringen, mehr Kommunikation & Informationsfluss, gemeinsame Events statt „sektoraler Silos“.
Die Kreativität sei vorhanden, aber es mangle vielerorts an Mut, eine verstärkte Arbeit an „Basics“ wäre wichtig, außerdem eine stärkere Nutzung des Alpe-Adria-Raums für Kärnten, inhaltliche Aufwertungen von Städtepartnerschaften, effizientere Nutzung öffentlicher Fördermittel etc.
Es war ein Event zu einer Thematik, die reges Interesse weckte und für Inputs und Vernetzung sorgte. Der Austausch der Stakeholder „an einem Tisch“ ist ein Schritt in die richtige Richtung, mit dem Gedanken, wie regionale Zielsetzungen wirksam und nachhaltig umgesetzt werden können.
Ein herzliches Dankeschön an Martin Kompan, Obmann Initiative für Intelligente Innovation I3 und an Martin Maitz, FH Kärnten für die Organisation und Durchführung dieser Veranstaltung gemeinsam mit den WELTKÄRNTNERN!
Foto v. l. Maitz, Hartlieb, Kogler, Kompan, Tautschnig ©️ Weltkärntner
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